Nacht von Yrsa Sigurdardóttir

Buchcover von btb für Rezensionen freigegeben Skandinavische Thriller sind schon ein besonderer Schnack und die Isländischen erscheinen mir im Großen und Ganzen noch mal düsterer als jene aus Norwegen oder Schweden. Bei Nacht sind wir in Island und es ist Winter – also die ideale Geschichte bei sommerlichen Temperaturen jenseits der 30 Grad, wie wir sie kürzlich in Deutschland hatten.

Ein wenig räumliche und klimatische Abgrenzung ist gar nicht so schlecht, denn die Rahmenhandlung ist ziemlich grausam: Eine ganze Familie wurde brutal in ihrem Haus ermordet. Was nach Spoiler klingt, ist bereits der Klappentext des Buches und das größte Problem, das ich damit habe, denn als Leser wird uns ausführlich die Zeit vor der Tat beschrieben. Wir lernen die Opfer also in dem Wissen kennen, dass keiner überleben wird.

Zudem wechseln sich kapitelweise die Geschehnisse vor der Tat mit den Ermittlungen nach der Tat ab. Während die erste Perspektive sehr spannend ist, interessieren mich die Hintergrundgeschichten der Ermittler eher weniger.

Grundsätzlich schreibt Sigurðardóttir sehr plastisch und, was mir gut gefallen hat. Plausibilitäten bleiben leider manchmal und vor allem zum Schluss auf der Strecke. Dennoch war Nacht sicher nicht der letzte Thriller, den ich mir von ihr vorgenommen habe.

Nacht von Yrsa Sigurðardóttir · 432 Seiten · btb · 2023

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